Vielleicht kennen Sie das auch: Sie schalten eine Anzeige, erreichen aber entweder die falschen Bewerber – oder gar keine. Was uns bei vielen Unternehmen auffällt: Es fehlt das Verständnis dafür, wie unterschiedlich die Generationen ticken – und wie man sie über Social Media Recruiting gezielt anspricht.
Ein häufiger Fehler, den wir in der Praxis sehen: Es wird eine Einheitsanzeige erstellt – auf allen Kanälen, für jede Altersgruppe. Doch wer Bewerber erreichen will, muss ihre Sprache sprechen – und ihre Lebensrealität kennen.
Warum unterschiedliche Generationen unterschiedliche Ansprache brauchen
Social Media Recruiting ist kein Gießkannenprinzip. Die verschiedenen Generationen – von Gen Z über Millennials bis hin zu Gen X – haben unterschiedliche Erwartungen, Werte und Plattformvorlieben.
Wer das versteht, erhöht nicht nur die Reichweite, sondern auch die Qualität der Bewerbungen. Denn eine gelungene Ansprache erzeugt Verbindung – und das ist die Basis für echte Bewerbungsmotivation.
Social Media Recruiting fĂĽr die Generation Z
Die Generation Z (geboren ca. 1995–2010) ist mit Social Media aufgewachsen. Sie nutzen vor allem Instagram, TikTok und Snapchat – und erwarten authentische, visuelle und schnelle Inhalte.
- Kurze Videos (z. B. Reels oder TikToks)
- Echte Einblicke in den Arbeitsalltag
- Klare Haltung & Werte des Unternehmens
Beispiel: Ein Handwerksbetrieb zeigt in 15-Sekunden-Videos echte Azubis bei der Arbeit – mit Humor, Tempo und Mut zur Unperfektion. Ergebnis: 8 Bewerbungen in zwei Wochen.
So erreichen Sie Millennials (Generation Y)
Die Millennials (geboren ca. 1980–1995) sind karriereorientiert, aber auch sinngetrieben. Sie nutzen vor allem Facebook, Instagram und LinkedIn. Hier punkten Sie mit:
- Informationen über Entwicklungsmöglichkeiten
- Work-Life-Balance und Flexibilität
- Employer-Branding-Inhalten
Beispiel: Eine Pflegeeinrichtung stellt in einer Mini-Serie langjährige Mitarbeiter vor – inklusive Werdegang und Benefits. Resultat: 12 qualifizierte Bewerbungen innerhalb eines Monats.
Generation X: Oft unterschätzt, aber wichtig
Die Generation X (ca. 1965–1980) wird im Social Media Recruiting oft übersehen – zu Unrecht. Viele von ihnen sind beruflich erfahren, zuverlässig und wechselbereit. Sie bewegen sich häufig auf Facebook und LinkedIn.
Ihre Ansprache sollte seriös, informativ und konkret sein:
- Klare Jobbeschreibung & Konditionen
- Verlässlichkeit & Wertschätzung vermitteln
- Langfristige Perspektiven betonen
Tipp: Kombinieren Sie eine sachliche Anzeige mit einem persönlichen Statement des Geschäftsführers – das schafft Vertrauen.
Babyboomer & Social Media – passt das?
Die Babyboomer (ca. 1955–1965) sind oft noch aktiv im Berufsleben – z. B. in handwerklichen oder leitenden Funktionen. Sie nutzen seltener Social Media, aber Facebook kann ein guter Kanal sein.
Auch hier gilt: Direktheit, Respekt und persönliche Ansprache funktionieren besser als moderne Trendbegriffe.
Ein Beispiel aus der Praxis:
Eine Baufirma in Mecklenburg suchte einen erfahrenen Bauleiter – und sprach über Facebook gezielt Männer 55+ an. Ergebnis: 3 Gespräche, 1 Einstellung innerhalb von 10 Tagen.
Fazit: Die Mischung macht’s
Social Media Recruiting bedeutet, Menschen dort abzuholen, wo sie sich wohlfühlen – in Sprache, Format und Kanal. Wer nur eine Zielgruppe bespielt, vergibt enormes Potenzial.
Mit gezielten Inhalten für unterschiedliche Altersgruppen gewinnen Sie nicht nur mehr Bewerber – sondern passendere.
Und wie setzen Sie das jetzt um?
Wenn Sie sich jetzt fragen, wie Sie das konkret umsetzen können – auf welcher Plattform Sie starten sollten, wie die Inhalte aussehen müssen oder welche Tonalität zu Ihrer Zielgruppe passt …